Zum Hauptinhalt springen

Kurioses

Kurios, das Sonderbare , das Merkwürdige, das nicht erwartete aber oft auch Komische. Nun, das trifft nicht auf jede der nachfolgenden Informationen zu, so manche ist logisch und bei genauerer Überlegung zu erwarten, aber trotzdem von mir hier eingeordnet.

Ab ca. 1978 / 1979 gaben B&M und Wagner die Blockstempel auf und kreierten neue Stempel für die Bälle. Der wahre Hintergrund aus meiner Sicht ist rein spekulativ, aber logisch. Die vielen neuen Anbieter, mit zum Teil identischen Ballnamen, Farben aber auch Balleigenschaften, veranlassten die "traditionellen" Anbieter ihr Produkt zu schützen und markant an den 'Mann' zu bringen. Hier ist vor allem Intergolf zu nennen, die die damaligen "Topbälle" mit selber Bezeichnung, Aussehen und Eigenschaften zu günstigeren Konditionen auf den Markt warfen.

Beck & Meth zog die Option, anlässlich des 10.jährigen Firmenjubiläum, ein Logo mit Siegerkranz und den B&M Initialen aufzulegen, das um den Ballnamen aufgebracht wurde. Bei Wagner entschied man sich für den sogenannten Normalstempel (Original ... Wagner). In den folgenden Jahren ließ Wagner nicht an Kreativität mangeln. Ob der Löwenkopf, die Data-Bälle mit Balldaten oder die Luxembourg-Serie, der Name Wagner war stets präsent. 

Doppelbeschriftung mit unterschiedlichen Emblemen

Als Kurios, ist die sogenannte Doppelbeschriftung zu nennen. Bereits markierte Wagnerbälle mit der "reinen Zahlenangabe", die noch nicht im Verkauf waren wurden erneut mit dem Normalstempel versehen. 

Gleiches bei Eurogolf, als man von Buchstaben auf Nummern umstellte, und die bereits gestempelten Buchstabenbälle zusätzlich mit den Eurogolf-Emblem und der Nummer bedruckte.

"Betriebsfehler"

Wie in jedem Betrieb ist auch zu Fehlern verschiedenster Art und Weise gekommen. Einige Bälle wurden irrtümlich zweimal Beschriftet, andere ein zweites Mal, weil der Stempel verrutscht war. Einige Bälle wurden mit dem falschen Ballnamen versehen oder einer falschen Grundfarbe im Lack. Grund hierfür kann die Ähnlichkeit zu einem anderen Produkt sein, vielleicht auch aus Unkenntnis des vorliegenden Balles. 

Stempelfarbe

Das die Farbgebung der Beschriftung in Abhängigkeit von der Grundfarbe des Balles unterschiedlich ausfällt ist logisch. Dass bei einem Ball der gleichen Grundfarbe verschiedene Farbbeschriftungen vorliegen mag für den Hersteller wirtschaftliche oder andere Gründe gehabt haben, für den verrückten Sammler sicher ein Grund mehr, einen Ball zum dritten Male zu erwerben, wenn die Stempelfarbe noch nicht in der Sammlung existiert.

Auffällig sind hier die Siegerkränze von B&M, die mehrmals gewechselt haben. Bekannt sind mir folgende Farben:

schwarz, weiß, dunkelblau, hellblau, grün, silber, rot, gold und gelbgold

Die verschiedenen Farben der Siegerkränze
H4 mit drei unterschiedlichen Stempelfarben

unterschiedliche Rohmasse

Ebenfalls als Kurios einzuordnen ist die Ballzusammensetzung aus zwei verschiedenen Rohmassen, die mir beim Ablacken eines Wagner 19 aufgefallen ist. Der Ball weist zwei farblich, unterschiedliche Hälften auf wodurch man den Eindruck bekommt das er aus zwei Hälften zusammengesetzt wurde, ein Verfahren, das zumindest in den Anfängen genutzt wurde, aber vermutlich nicht mehr zu dem Zeitpunkt als dieser Ball produziert wurde. Wahrscheinlicher ist, dass jede Hälfte mit einer anderen Rohmasse befüllt wurde. Bei den Balleigenschaften Härte und Sprung konnte ich keine gravierenden Unterschiede feststellen, allerdings ist dieser Ball, wie sehr viele andere nicht wirklich rund. 

Die Ballnaht

Wie bereits beschrieben werden bei der Ballproduktion zwei Halbschalen verwendet und die "Schnittstelle" entwickelt sich zu einer Naht, die zumindest in der Vergangenheit zur Problemzone entwickelte. Die zwei "Ballhälften", die nach längerer Zeit offenbar auseinanderdriften, lassen den Ball unrund werden. Das ist ein gravierendes Problem für jeden Turnierspieler, denn für einen zuverlässigen Lauf, ist man auf einen einwandfreien, runden Ball angewiesen. Viele meiner Bälle -vorwiegend B&M-  entwickelten diese Naht erst nach mehr als 10 Jahren. Der Durchmesser der beiden Hälften vergrößert sich dabei (0,1mm bis 0,6mm) gegenüber dem Durchmesser der einzelnen Ballhälfte. Manche Nähte kann man nicht nur deutlich sehen, sondern auch fühlen, es entsteht dabei eine Art Vertiefung / Delle. Dies kann man auch sehr gut bei einigen lackierten Bällen sehen und fühlen. 

Farbabweichung

Als letzte, kurioses Gegebenheit ist die Farbabweichung und Farbänderung der Bälle zu nennen, gegenüber der Farbgebung laut Hersteller. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, weiß, dass alle bemalten Objekte mit der Zeit an Farbkraft verlieren. Insbesondere Verkehrsschilder mit roter Farbe sind deutlich davon betroffen. Die Sonne, bzw. die UV-Strahlung setzt den Farbstoffen derart zu, dass diese kurz oder lang völlig ausbleichen. Nichts anderes passiert bei Minigolfbällen, die häufig "an die Sonne" kommen und so ihre Farbkraft verlieren und oft die "Farbe wechseln", z.B. von rot zu orange, oder von einer dunklen, kräftigen Farbe zu einem hellen Ton. Die Identifizierung eines solchen Balles ist dann oft nicht einfach, manchmal unmöglich, wenn dazu die Eigenschaften deutlich verändert sind. Eine weitere Farbänderung findet bei einigen Bällen in Zusammenhang mit Feuchtigkeit statt. Wie auch immer, gelangt feuchte Luft unter den Oberlack und der Ball bekommt einen glasig, zum Teil gräulichen Farbton. Weiterhin kennen wir noch Farbveränderungen in Form von Flecken bis hin zum kompletten abdunkeln der Farbe, deren Ursache mir nicht genau bekannt ist.